Vereinsgründung und Kickoff

Im Frühjahr 2020 stand die Schweiz fast still. Verlassene Strassen, spärlich belegte Züge und leere Vorlesungssäle. Wenn wir von SEET auf das erste Semester dieses Jahres zurückschauen, so lässt sich durchaus sagen, dass wir eine sehr produktive und bewegte Zeit hinter uns haben. In den ersten Monaten des Jahres waren wir tatkräftigt damit beschäftigt uns selbstständig zu machen und Vorarbeit für die Gründung unseres gemeinnützigen Vereins zu leisten. Zur Bewältigung dieser Arbeit rekrutierten wir viele neue Mitglieder. Unser Finanzierungsteam erhielt Unterstützung, das Programmteam wuchs stark an und wir bildeten erstmals ein Kommunikationsteam. Wir begrüssen alle neu Dazugestossenen hiermit noch einmal ganz herzlich. Liebe Fabienne, Kathrin F., Lea, Noemie und Samira, wir sind euch für eure Unterstützung und die tolle Zusammenarbeit unglaublich dankbar!

Ausserdem befanden wir uns zu Beginn des Jahres in einer neuen Rekrutierungsrunde. Über die Bewerbungen haben wir uns sehr gefreut und nach mehreren Interviews haben wir im Frühjahr fünf neue Mentees in unser Programm aufnehmen können. Darunter sind Frauen mit einem Bachelorabschluss, welche ein Masterstudium anstreben sowie auch solche, die ein neues Studium beginnen möchten. Für die fünf neuen sowie für zwei Mentees aus unserer Pilotrunde haben wir sieben hoch motivierte studentische Mentorinnen gefunden, welche wir ebenfalls neu ins Programm aufgenommen haben. An der Kickoff-Veranstaltung, die wir aufgrund der Pandemie online durchführen mussten, trafen sich Mentees, Mentorinnen und das Programmteam von SEET zum ersten Mal. Der Kickoff läutete den offiziellen Beginn der Mentoringbeziehungen ein. Wir teilten uns mehrmals in kleinere breakout rooms auf, welche Gelegenheit boten, einander besser kennenzulernen. In Partnerarbeiten besprachen unsere Mentees und Mentor*innen ihre Erwartungen, Wünsche und Ziele und hielten diese in der Mentoringvereinbarung fest. Wir freuen uns, damit unsere erste offizielle SEET Mentoring-Runde lanciert zu haben.

Nach dem erfolgreichen Start ins Programm, sind wir sehr zuversichtlich und wünschen unseren Mentoringpaaren viel Erfolg für die kommenden Monate. Als nächster Schritt im Mentoringprogramm stehen zwei professionelle Schulungen an, eine für die Mentorinnen und eine für die Mentees. Wir werden in unserem nächsten Beitrag mehr darüber berichten.

Vereinsgründung

Nach langem Warten auf das Ende der ausserordentlichen Lage, während derer Vereinsaktivitäten untersagt waren, vollzogen wir am 20. Mai 2020 endlich unsere Vereinsgründung – via Zoom. Die beiden Co-Präsident*innen Laura Marioli und Constantin Kilcher trafen sich persönlich in Thalwil, dem Sitz des Vereins, um die Gründungsdokumente zu unterzeichnen.

Mit dem Mentoringprogramm begannen wir 2018 zunächst unter dem Namen «Back on Track» als Teil der SAO Association, einer Schweizer NGO. Zwei Jahre später nun, können wir uns als unabhängiger Verein voll und ganz auf die Gegebenheiten im Raum Zürich fokussieren und unser Angebot den bestehenden Bedürfnissen anpassen. An unserer ersten Generalversammlung stellten wir gemeinsam die Weichen für unsere Zukunftsvision. Eine Zukunft, in welcher es geflüchteten Frauen möglich sein soll, ihr Wunschstudium zu absolvieren und ihre angestrebte Ausbildung zu erlangen.

SEET Retreat und Vereinsaufbau

Eine Woche später schon veranstalteten wir unseren ersten SEET Retreat. Ziel und Zweck des Retreats war es, als gesamtes Team über unseren Verein nachzudenken. Seit ein paar Monaten werden wir nämlich vom Student Project House der ETH Zürich gefördert. Die Social Innovation Expertin Dr. Barbara La Cara, ist unsere persönliche Mentorin und betreut uns in der Identitätsfindung und Weiterentwicklung unseres Vereins. Via Zoom diskutierten wir über unsere Vereinsidentität, besprachen Strategien und entwarfen unsere Jahresplanung.

Der Aufbau des neuen Vereins, ein Prozess in welchem wir noch immer mittendrin stecken, ist für uns sehr aufregend und intensiv. Es stehen immer mehrere Projekte gleichzeitig an. In die verschiedenen Projekte sind wir zum Teil teamübergreifend involviert und organisiert. Ein grosses Projekt, in welches wir aktuell viel Zeit investieren, ist die Planung und Gestaltung unseres Webauftritts. Herzstück davon ist diese Website, an der wir mit viel Leidenschaft gearbeitet und die wir mit Liebe zum Detail entworfen haben. Unser Ziel ist es, mit dieser Website zur Verbesserung unserer Sichtbarkeit und der Reichweite unseres Programms beizutragen. Ausserdem wollen wir die Gesellschaft sowie die schweizerischen Bildungsinstitutionen sensibilisieren und sie auf die systemischen Hürden aufmerksam machen, mit denen sich geflüchtete Studieninteressierte konfrontiert finden.

Zu mehr Sichtbarkeit unseres Projekts und vor allem unserer Mentees hat auch ein Artikel in der Zürichsee Zeitung Ende Juli geführt. Mit dem Artikel über Simin Abdulkarim, eine unserer Geförderten, konnten wir die Leser*innen der Zürichsee Zeitung auf die Situation weiblicher Studieninteressierten in der Schweiz aufmerksam machen. Über die vielen positiven Rückmeldungen zum Artikel freuen wir uns sehr. Wir wünschen Simin von Herzen, dass sie ihr Chemiestudium hier in der Schweiz wieder aufnehmen kann und unterstützen sie dabei wo immer möglich.

Hier geht es zum Artikel.

Wenn wir auf die nächsten Monate blicken, so stehen viele weitere spannende Projekte an. In einem wichtigen Projekt geht es darum, eine kostengünstige Prüfungsvorbereitung für die ECUS Prüfung anzubieten. Die ECUS Prüfung ist eine Ergänzungsprüfung für Studieninteressierte, die aufgrund ihres Vorbildungsausweises eine provisorische Zulassung zum Studium von einer schweizerischen Hochschule erlangt haben, aber gewisse Bedingungen noch nicht erfüllen. In der Regel ist die Vorbereitung auf diese Prüfung sehr intensiv und ohne teure Kurse und Lehrmittel fast nicht zu schaffen. SEET möchte seinen Geförderten eine Alternative bieten, welche die Kosten für die Vorbereitung auf die ECUS Prüfung senkt. Dazu produzieren wir unsere eigenen Lernvideos auf der Grundlage von bestehenden Lehrbüchern. Wir möchten uns hiermit ganz herzlich beim Klett Verlag bedanken, welcher uns bei diesem Projekt unterstützt indem er uns Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt hat. Seit einigen Monaten sind wir ausserdem dabei unsere Expertise im Bereich der ECUS Ergänzungsprüfung aufzubauen. Wir haben dazu mit verschiedenen Anbietern von Vorbereitungskursen Kontakt aufgenommen. Mit ExamPrep, einem dieser Anbieter, planen wir unsere zukünftige Zusammenarbeit auszubauen.

Über alle weiteren Projekte werden wir euch in diesem Blog berichten. Wir freuen uns über jedes Feedback und Reaktionen von euch!